Rhodos
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Zwischen Natur und Geschäft, zwischen Orient und Abendland: eine Welt der Gegensätze!

Alles, was wir hier beschreiben, haben wir selbst erlebt und empfunden; es bietet somit – viel indiviueller und gefühlvoller als ein Urlaubsführer – Hintergründiges und Hilfreiches: Lernt Rhodos mit dem Herzen kennen!

Einstimmung  /  Erlebnisse  /  Entbehrliches


Landkarte Rhodos

Einstimmung

Eigentlich dachten wir immer, Rhodos ist für uns eine Nummer zu groß: zu viele Touristen, nur Beton-Bettenburgen, Gedränge am Strand, und und und … Kurzum: alles was wir im Urlaub ganz bestimmt nicht suchen!

Auf einmal hat sich aber Anfang 1995 ganz kurzfristig die Gelegenheit ergeben, für eine Woche Urlaub zu machen und da man ja alles, was man beurteilt, selbst mal erlebt haben sollte, flogen wir halt nach Rhodos; eine Woche würden wir schon aushalten … Wir hatten aber auch Vorsorge getroffen: ein Hotel etwas außerhalb des Ortes musste es schon sein.

Was sollen wir sagen: Die Insel hat sich von der besten Seite gezeigt: viel Natur, sanft gebirgig, extreme Gegensätze zwischen Tourismus und Ruhe (damit verbunden natürlich die Chance, einfach mal „abzutauchen“!) und angenehmes Klima.

Und wenn man – wie wir – kein Interesse an antiken Altertümern hat, dann bleibt noch genug anderes auf einer großen Insel übrig, das man erkunden kann. Und dafür war die Woche dann viel zu kurz und so sind wir denn auch 2 Mal zurückgekehrt; ein Programm an individuellen Schmankerln hatten wir uns für die „mobilen Tage“ gut vorbereitet.


Erlebnisse

Und so erkundeten wir eine lebhafte und zugleich paradiesische Insel auf Wegen und Zielen, die – zumindest teilweise – ganz offensichtlich nicht jeder Tourist findet.

Prassonissi  /  Monolithos  /  Kap Fourni  /  Mesanagros  /  Epta Piges  /  Kastello Kamiros  /  Petaloudes  /  Rhodos-Stadt

Klöster: Moni Tsambika  /  Moni Skiadi  /  Moni Thari  /  Moni Ypseni
 

Prassonissi

Das OffRoad-Paradies Prassonissi im äußersten Süden ist zwar nicht mehr einsam und verlassen, aber von überwältigender Schönheit zwischen den Meeren (rechts im Westen die wildere Ägäis, 200m östlich links das ruhigere offene Mittelmeer). Eine riesige Sandbank trennt die beiden und man meint, das Meer darunter unter den Füßen zu spüren. Im September war der Weg zur Insel dahinter sogar befahrbar und jetzt im Juni war auf halbem Weg Ende; diese Dynamik gibt einen tollen Reiz und ist auf jedem Schritt spürbar.
Eine Besonderheit erlebten wir einmal: an einer Stelle drängte das Wasser von unten durch den Sand und bildete einen kleinen See! Aber auch schon die letzten 8 Kilometer Anfahrt ab Kattavia durch militärisches Sperrgebiet (Weg nicht verlassen!) sind – auf ihre besondere Art des Fahrens in Griechenland! – interessant (unterdessen ist die Straße nach diversen Quellen offensichtlich geteert; fast schon schade!).

Monolithos

Die Burganlage von Monolithos ist zwar sehr eindrucksvoll (Tiefblicke mit wunderschönen Farbspielen zwischen grünen Pinien und blauem Meer), jedoch – trotz der Entfernung von Rhodos-Stadt – noch touristisch bevölkert.

ABER: man kann die Straße dahinter einfach weiterfahren (macht bloß kaum jemand und schon gar kein Bus!). Nach ca. 8 km ist man dann am Ende der Straße ganz unten am Meer angelangt und hat einen sagenhaften Flecken entdeckt: die Fourni-Strände!

Fourni-Bucht Fourni-Bucht

Außer der herrlichen Badegelegenheit bietet sich dort auch eine historische Rarität: Rückzugshöhlen (incl. Kapelle und Grabkammer) der frühen, verfolgten Christen im wellenumspülten Fels. Sie liegen hinter dem diese Bucht abschließenden Felssporn, sind über einen Steig an der linken Kante problemlos zu erkunden und auf jeden Fall einen kleinen Spaziergang vor oder nach dem Sonnenbad wert.

Wer ein altes Bergdorf erleben will, sollte nach Mesanagros fahren. Dort leben fast nur noch die „Alten“ und jede Menge Hunde und Katzen (von ihnen aber auch Junge!). Ein gemütlicher Spaziergang durch das Dorf gibt sehr stimmungsvolle Eindrücke der Lebensweise.
BITTE: zum Verständnis und zur Wirkung dieser Gefühle gehört unbedingt auch die Einkehr im Kafenion. Nur sollte man dann dort auch versuchen, sich wie ein Gast zu benehmen. Dass man Tourist ist, merken die Einheimischen ja sowieso, aber wir sollten ihnen schon zeigen, warum bei Griechen das Wort für Fremder zurecht gleich dem Wort für Gast ist („xenos“). Wir konnten jedenfalls mit unseren wenigen Worten in Griechisch der Wirtin ein zauberhaftes Lächeln entlocken und entschädigten sie für die „harte Arbeit“ an unserem Nachbartisch.

Die idyllische Waldlandschaft rund um Epta Piges bietet sich für einen Familienausflug und gemütliche Gartenwirtschaft an. Das wissen aber alle: Fremde ebenso wie Einheimische; also: zu außergewöhnlichen Zeiten sollte man dort sein, dann sind auch die zahlreichen Pfauen nicht so scheu!
Der Tunnel ist wohl nur etwas für Menschen, denen Platzangst Wohlgefühle verschafft, aber über den Berg geht es sehr leicht zu einem schönen Stausee. Achtung: Nicht der Weg zu Epta Piges (Sieben Quellen, Seven Springs), sondern direkt am Tunneleingang rechter Hand quasi auf den Tunnel!

Beim sehr schön gelegenen Kastello Kamiros (tolle Fotomotive!) konnten wir wieder einmal eine besondere Begabung der Griechen und ihren natürlichen Pragmatismus erkennen: Am Ende der Zufahrtsstraße gibt es keine Schranke o.ä., alles ist frei und kostenlos zugänglich. Im Prinzip, denn eine alte Frau hat sich eine kleine Hütte samt griechischem Fahnenmast wie ein Zollhäuschen an die letzte Kurve gestellt. Im Stile eines Parkwächters verkauft sie dann durch die Autofenster ihre Weintrauben! Durchfahrtsgebühr: ein Säckchen Trauben …
Wie wir unterdessen erfahren haben, variiert das Geschäft saisonal: im Juni sind es Zitronen … In Deutschland käme jetzt die Diskussion: Darf die das? Muss ich was kaufen? Ich will ja gar nicht parken! und, und, und. Und wen interessiert das? Man sollte es einfach lassen wie es ist, so ist eben Griechenland und es ist gut so!

Und noch ein unbedingtes Muss für Rhodos-Touristen: das Schmetterlingstal (Petaloudes). Über die Anzahl der Schmetterlinge gibt es genug Legenden; wir haben jedenfalls Ende September immer noch welche gesehen. Sicher ist jedenfalls: auch ohne Falter ist dieses Tal einen Besuch wert und bietet einen schönen Spaziergang in einem Wäldchen, das man in den Alpen, aber niemals in Griechenland vermuten würde.
Störend sind bestenfalls die deutschen Gäste, die sich am Eingang mit dem Personal streiten, ob es denn mit rechten Dingen zugeht, 300 drs. Eintritt zu verlangen (heutiger Wert ca. 0,90 €). Oh ihr armen Erbsenzähler! Außerdem: für eine derart gepflegte und aufwändig gesicherte Anlage würde man hierzulande ohne mit der Wimper zu zucken mind. 2,- bis 3,- € zahlen!

Mandraki-Hafen

Rhodos-Stadt: Hier zeigt sich das Spannungsfeld der Insel am Kompaktesten: Einerseits voll gepackt mit Geschichte, andererseits Touristenmeilen billigster Machart. Wir wollten uns dem lange nicht aussetzen, aber man darf sich nicht verschließen (Dank an Jürgen!). Außerdem: wenn man nun mal etwas Bestimmtes kaufen will, bleibt gar keine andere Chance. Also: mit etwas Skepsis angegangen (wörtlich!, denn lauffaul darf man nicht sein) findet sich teilweise eine hübsche Altstadt, die auch sehr schöne Winkel zeigt, man muss manchmal aber eben ganz bewusst nach links laufen, wenn der Menschenstrom nach rechts geht.

Dieses Bild des Mandraki-Hafens kennt wohl fast jeder. Erstaunlicherweise gibt es ganz in der Nähe die beste Parkmöglichkeit (bei der Bar Elli!). Sehr empfehlenswert und für den Fußmarsch notwendig sind die Saftstände entlang der Hafenpromenade. Wenn man dann noch wie wir das Glück hat, eines der größten Kreuzfahrtschiffe der Welt im Hafen zu sehen, macht der Rummel schon etwas weniger aus.

 

Für ganz besondere Einblicke in die Psyche der Griechen (und damit in die griechisch-orthodoxe Glaubenswelt) bietet sich die vielen Kirchen – oder noch besser: die zahllosen ländlichen Kapellen! – an. Wir haben es uns angewöhnt, fast alle Kapellen am Wegesrand zu besichtigen, Kerzen anzuzünden und einige Drachmen (oder jetzt Euros) zu spenden. Die Minuten der Entspannung lohnen sich selbst für denjenigen, der vom religiösen Hintergrund her nicht unbedingt Wert darauf legt. Auch die Klöster verdienen Beachtung; dort kommt man dann auch mal mit Mönchen und Nonnen in Kontakt und erntet – bei entsprechendem Verhalten – schnell ein Lächeln.
TippHaltet stets eine lange Hose oder einen Überziehrock bereit; das ist die beste Gelegenheit, sofort Respekt und Anerkennung zu zeigen und damit auch zu genießen! Wir wären manchmal beinahe aus der Haut gefahren vor Wut auf Touristen, die in Badehose und Bikini – und auch noch mit Video bewaffnet – die „Schein-Heiligen“ spielen!

Bitte, bitte: helft alle mit, durch würdiges Auftreten gegenseitigen Respekt und Anerkennung zu erhalten! Danke.

Einige Kapellen und Klöster wollen wir nun vorstellen:

Moni Tsambika

Moni Tsambika: Der beschwerliche Anstieg zu dieser Wallfahrtskirche (von kinderlosen Paaren oft begangen) wird durch einen sagenhaften Tiefblick auf den Tsambika-Strand belohnt; einmalige Blicke bieten sofortige Erholung nach den anstrengenden Treppen. Nach einer Ruhepause und der ersten Begeisterung über die tollen Fotomotive! :-) sollte man die kleine Kapelle besichtigen. Hoffentlich ist man dann etwas abgekühlt, so dass der Respekt vor der religiösen Stätte siegt.

Moni Skiadi

Moni Skiadi: Dieses Kloster – mit einer sehr bedeutenden Ikone (sie wandert in der Fastenzeit nach einem traditionellen Plan über die Insel!) – liegt im Süden auf einer Anhöhe mit herrlichem Blick. „Skiadi“ heißt „Schatten“ und der Klostergarten bietet tatsächlich einen schönen Rastplatz; gleich neben dem Popen, der – wie vor hunderten Jahren verblieben – seine Bibelhandschrift studiert; daneben das Handy! :-)

Moni Thari

Moni Thari: Ein erst vor einigen Jahren wieder besiedeltes Mönchskloster, das wie eine Oase im Bergland des mittleren Südens liegt. Schwalben samt Nester in der Kapelle zeugen vom Verständnis der Orthodoxen bezüglich einer Glaubensstätte und da stört auch nicht die Videokamera am Altar. Wir dachten zuerst an die Überwachung der Gäste, haben aber nun erfahren, dass es einen TV-Kanal zur Übertragung der Gottesdienste gibt …

Moni Ypseni

Moni Ypseni: Das weibliche Gegenstück zu Moni Thari. Wanderlustige können durch das Bergwegsylabyrinth von dort hierher gelangen, ansonsten ist es nur eine kurze Fahrt von Lardos aus. Die freundlichen Nonnen verkaufen handwerkliche Devotionalien. Die zur Begrüßung evtl. angebotenen Süßigkeiten sind unbedingt anzunehmen! Hier achtet sogar eine „Türsteherin“ auf passende Kleidung!

Mit unserem griechischen Fotoalbum soll das weitere Kennenlernen dieses schönen Landes für Euch noch leichter werden!


Rodos Gold

Natürlich will man auch einige Andenken aus dem Urlaub mitbringen. Wer dabei an die alte Handwerkskunst der Goldschmiede auf Rhodos denkt, der ist bei „Rodos Gold“ sehr gut aufgehoben! Wir haben dort mehrfach gut eingekauft und uns in angenehmer Atmosphäre an einer persönlichen Beratung und einem Gespräch mit dem Chef erfreut; manche nennen das „Handel“ ;-)
Als besonderen Service bietet das Haus kostenlosen Transfer zwischen Hotel und Ausstellungsraum! Deutschsprachige Betreuung ist selbstverständlich.

Rodos Gold, 10km Rodos-Lindos Ave (2km vor Faliraki), Rhodes 85100, Greece,
Tel.: +30 241 86040, Fax: +30 241 86121


Cover: Reiseführer Rhodos Auszeichnung ITB

Als wir dort waren, kannten wir die kompetenten Reiseführer leider noch nicht. Die gewohnt hervorragende Qualität der Werke des Michael Müller-Verlag wird aber auch in der aktuellen Auflage von 2023 auch in dieser Region repräsentiert.

Wie alle Bücher dieser wiederholt ausgezeichneten Serie zeigt es mit viel Gefühl, Sachverstand und Wissen die Eigenheiten und Spezialitäten dieser Insel und bietet detaillierte und aktuelle Tipps für Erkundungen und Unterhaltung.
Überzeugt Euch selbst: Leseprobe 1 (PDF) / Leseprobe 2 (PDF) [ext. Links]

Wir sind begeistert davon und empfehlen hier gerne einen Link zur Direktbestellung [ext. Link], die innerhalb Deutschlands mit portofreiem Versand erfolgt!


Entbehrliches

Entsprechend der o.a. Beschreibungen und Empfindungen gibt es natürlich auch einige Stellen, die wir teilweise gar nicht oder zumindest demonstrativ eingeschränkt besucht haben; auch dazu ein paar Worte:


Noch eine Bemerkung: wir waren zuletzt 1998 auf Rhodos! Seitdem hat sich selbstverständlich einiges geändert. Bitte beachtet daher auch andere Quellen!

Banner: Das Rhodos Journal

Eine sehr schöne Zusammenstellung persönlicher Rhodos-Erfahrungen [ext. Link] hat Helmut Gabler auf seinen Seiten für alle Fans dieser Insel vorbereitet. Seine Erlebnisse – und zugehörigen Empfindungen – sind in weiten Teilen die Gleichen wie unsere und zeigen, dass das Gefühl für das Gastgeberland ein wichtiger Bestandteil der eigenen Erholung sein sollte!


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zuletzt geändert: 03.04.2023